Schon bei der Pflanzung sorgt ein tüchtiger Schnitt für das spätere gesunde Wachstum Ihrer Hecke. Dann nämlich sollen die Triebe um mindestens ein Drittel ihrer Länge gekürzt werden. Zaghaftigkeit ist hier nicht am Platze, denn dieser Einschnitt ist für das ganze Leben der Hecke entscheidend. So professionell bearbeitet verzweigen sich die Pflanzen stark und bilden nach unten ein undurchdringliches Astgewirr, ein Merkmal jeder guten Hecke. Heckenscheren mit Wellen eignen sich gerade bei kräftigeren Hecken, da die zu schneidenden Zweige nicht durch die Schere rutschen können. Kenner schneiden sogar die jungen Heckenpflanzen von Liguster, Weißdorn und Kornelkirschen ein Jahr später noch einmal so tief zurück. Überall zu empfehlen, wo junge Pflanzen mit wenig Trieben gekauft wurden.
Hecken werden trapezförmig und nicht kerzengerade geschnitten.
Warum das so sein sollte, ist schnell erklärt. Die zu Hecken gepflanzten Sträucher wie Hainbuchen, Liguster, Feldahorn oder Berberitzen wachsen als Einzelpflanzen unten breit und oben schmal. Diesem natürlichen Wachstum kommen wir durch Trapezschnitt entgegen, der außerdem das Kahlwerden der unteren Zweigpartien verhindert. Läßt man dagegen die Heckensträucher senkrecht nach oben wachsen, sterben die untersten Zweige aus Lichtmangel ab.
Nicht nur formstreng geschnittene Hecken sind als Grenzmarkierung beliebt. Höchst attraktiv wirkt auch eine bunte Mischung freiwachsender Sträucher aus Weigelien, Forsythien, Spalier- und Wildrosen. Auch die Kombination von Blütensträuchern und Nadelgehölzen besitzt effektvollen Reiz. Natürlich können wir bei diesen Sträuchern ohne Schere nicht auskommen. Hin und wieder werden Korrekturen nötig, wenn sich die Zweige gegenseitig behindern, wenn die Sträucher zu groß geworden sind oder herausragende Äste das Gesamtbild stören. Niedrige Hecken, die als Einfassungen von Blumenbeeten oder Vorgärten dienen kommen im Frühjahr vor dem Austrieb unters Messer. Ab und zu, vor allem bei kleinwüchsigen Spiräen oder immergrünen Zwergheckenkirschen, kann ein starker Rückschnitt fällig sein.
Mit dem Sommerschnitt wird die Hecke in Ordnung gehalten. Unebenheiten, die im blattlosen Zustand nicht zu sehen waren, werden ausgeglichen und der Zuwachs so gebändigt, daß sich die Hecke schön, glatt und sauber präsentieren kann.
Wenn Singvögel in der Hecke nisten, warten Sie bitte mit dem Schneiden bis Anfang August, um die junge Brut nicht zu gefährden.
Von Oktober bis Februar ist die ideale Zeit, um Ihre Hecke in Form zu bringen. Denn jetzt wachsen die Pflanzen nicht und können unbeschadet geschnitten werden. Mit diesem Formschnitt können Sie entscheiden, ob die Hecke höher oder niedriger, ob sie breiter oder schmaler wachsen soll. Dabei brauchen Sie sich nur auf das Zurückschneiden der neuen jungen Triebe zu beschränken. Wo es nötig ist, darf zurückgeschnitten werden, um neues Leben aus unterentwickelten Zweigen zu erwecken. Und diese beschnittenen Zweige reagieren schnell mit vielen frischen Trieben.
Sind Hecken kahl und unansehnlich geworden, müssen sie zum Verjüngungsschnitt. Dabei werden die Stämme bis 25 cm über dem Boden mit einer Astschere abgeschnitten oder einer Baumsäge abgesägt. Das gilt aber nur für Heckenpflanzen aus laubwerfenden Ziergehölzen wie Liguster und Hainbuchen, Feldahorn und Weißdorn. Nicht aber für Immergrüne wie Eiben und Lebensbäume, Kirschlorbeer und Steinzypressen.
Bei immergrünen Hecken aus Laub- oder Nadelgehölzen gelten andere Gesetze. Geschnitten wird nur einmal im Jahr, am besten ab Ende August. Vom Schnitt im Frühjahr ist abzuraten, weil man sich bei Nadelgehölzen um den Reiz des frischengrünen Austriebs bringt. Manche Gartenbesitzer greifen zweimal im Jahr zur Schere, um die Heckenanlage präzise in Form zu halten. Wie oft auch immer, der Schnitt beschränkt sich auf das einkürzen der Jahrestriebe; entscheidendere Maßnahmen sind fehl am Platze. Auch bei immergrünen Hecken hat sich der Trapezschnitt bestens bewährt.